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UniCredit-Chef Andrea Orcel lässt nicht locker. Er will sich zwar eigentlich noch rund zwei Jahre Zeit nehmen, bis er eine Entscheidung pro oder contra Kauf der Commerzbank fällt. Doch bereits jetzt ist er fleißig am Briefeschreiben. Die Adressaten: Bundeskanzler Friedrich Merz, Finanzminister Lars Klingbeil und der für Finanzpolitik zuständige hochrangige Regierungsbeamte Levin Holle. In seinen Briefen wirbt Orcel für den Deal, der zur Bildung eines europäischen Bankenchampions führen könnte. Die deutsche Politik bleibt jedoch zunächst bei ihrer in den vergangenen zehn Monaten deutlich geäußerten Ablehnung. Klingbeil ergänzt in seinem Antwortschreiben, Orcel solle etwaige Vorschläge an das Management der Commerzbank richten. Andrea Orcel. Foto: Francesca Volpi/Bloomberg Die Bank selbst hat keine Lust auf ihn. Bankchefin Bettina Orlopp hatte im Frühjahr eine neue Strategie vorgelegt, die mithilfe ambitionierter Ertrags- und Ausschüttungsziele vor allem eines bewirken soll: den Aktienkurs in die Höhe treiben und das Institut so für Orcel zu teuer machen. Bisher mit Erfolg. Die Aktie hat sich seit Unicredits erstem Anteilskauf im September mehr als verdoppelt. Während Orcel in Berlin weiterhin aktive Lobbyarbeit betreibt, tut die Commerzbank in Deutschland ihren Teil und wirbt nicht nur bei Politikern, sondern auch bei Kunden um Unterstützung. Diese schlagen sich bislang mehrheitlich auf die Seite der gelben Bank: Eine Studie des Magazins Finance von Mai zeigt, dass 72% von rund 200 befragten Unternehmen eine mögliche Übernahme negativ für sich selbst und den Standort Deutschland beurteilen. Dabei fällt die Ablehnung bei den kleineren Firmen größer aus als bei den Großkonzernen. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Alexander Kell, Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Stephan Kahl und Nicholas Comfort: Laxe Finanzdisziplin, Weiter Spannungen, Genobanken unter Druck, aufräumen und mehr KI. | |
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Der britische Premier hat klargestellt, dass seine Finanzministerin auf absehbare Zeit im Amt bleiben wird. Am Ende eines turbulenten Börsentags in London und einem Ausverkauf britischer Staatsanleihen wollte Keir Starmer Spekulationen über einen Abgang von Schatzkanzlerin Rachel Reeves ausräumen, nachdem er im Parlament einer klaren Aussage zu ihrer Zukunft ausgewichen war. Reeves werde “noch viele Jahre Kanzlerin sein”, sagte Starmer gestern Abend der BBC. “Sie und ich arbeiten zusammen, wir denken gemeinsam”, so der Premier. Die Finanzmärkte hatten gestern empfindlich reagiert, nachdem Reeves bei einer Aussprache im Unterhaus in Tränen ausgebrochen war. Hintergrund war Starmers Einknicken bei einer versprochenen Sozialreform, die 5 Milliarden Pfund einsparen sollte. In Frankreich drängt der Rechnungshof die Regierung, die öffentlichen Finanzen in den Griff zu bekommen – andernfalls drohten schon bald schmerzhafte Einschnitte. Wortbrüchig wird unterdessen die Koalition in Berlin, allerdings zum Zwecke der Haushaltskonsolidierung: Die versprochene Senkung der Stromsteuer für alle wird auf unbestimmte Zeit verschoben, Verbraucher schauen in die Röhre. | |
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Die US-Regierung hat die Lizenzpflicht für den Export von Chipdesign-Software nach China aufgehoben. Demnach hat das US-Handelsministerium den drei weltweit führenden Anbietern von Chipdesign-Software – Synopsys, Cadence Design Systems und Siemens – mitgeteilt, dass die jüngsten Lizenzanforderungen für Geschäfte in China nicht länger gelten. Damit setzt Washington das Handelsabkommen mit Peking um, das die jüngsten Beschränkungen für Schlüsseltechnologien lockern soll. Siemens erklärte, man habe den chinesischen Kunden wieder uneingeschränkten Zugang zu Software und Technologie gewährt. China kündigte am heutigen Donnerstag jedoch Vergeltungsmaßnahmen an, falls das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam chinesische Interessen verletzen würde. Im Falle einer Benachteiligung werde China “entschlossen zurückschlagen”, so das Handelsministerium. Donald Trump hatte zuvor angekündigt, auf bestimmte Waren aus Drittländern, die über Vietnam in die USA gelangen, einen Strafzoll von 40% zu erheben. Damit soll verhindert werden, dass chinesische Produkte über Vietnam umetikettiert und so die bestehenden US-Zölle auf chinesische Waren umgangen werden. | |
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Die genossenschaftliche Bankengruppe in Deutschland ist in den vergangenen Monaten verstärkt ins Rampenlicht gerückt. Unfreiwillig, denn mehrere Institute waren in Schieflage geraten. Alles halb so schlimm, könnte man meinen, denn die genossenschaftlichen Banken stützen sich in solchen Fällen gegenseitig. Keine Pleiten. Doch die Rettungen sind teuer, und wurmen den Rest der Gruppe. Deshalb will Genobanken-Präsidentin Marija Kolak jetzt tiefgreifende Veränderungen auf den Weg bringen, die sie am Donnerstag auf einem Sektortreffen in Berlin skizzierte. “Wir werden unsere Institutssicherung reformieren und mit deutlich schärferen Eingriffsrechten ausstatten”, erklärte sie. Zudem sollen die Governance und das verbundweite Risikomanagement modernisiert werden. Das ist wohl auch nötig. Denn zuletzt hatte selbst die Bafin die genossenschaftliche Finanzgruppe öffentlich angemahnt. Es habe “außergewöhnlich teure Sanierungsfälle” gegeben. Grund seien “Fehler im Risikomanagement und in der Governance der Banken” gewesen, schrieb die Aufsichtsbehörde in ihrem Jahresbericht. | |
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Die Bundesbank indessen fordert eine tiefgreifende Neuordnung der Kapitalpuffer, die Banken vorhalten müssen, um mögliche Verluste aufzufangen, bevor sie Dividenden ausschütten dürfen. Während US-Institute klar definierte Vorgaben für qualitativ hochwertiges Eigenkapital haben, müssen sich europäische Banken mit einer Vielzahl von Anforderungen herumschlagen — gesetzt von nationalen, europäischen und internationalen Gremien. Initiativen europäischer Aufsichtsbehörden zur Vereinfachung der Regulierung seien eine “große Chance”, um das komplizierte Gefüge anzugehen, sagte Bundesbank-Vorstand Michael Theurer heute in einer Rede in Berlin. “Wenn es nach der Bundesbank ginge, könnten wir die verschiedenen Kapitalpuffer radikal vereinfachen.” Idealerweise in einen freigebbaren und einen nicht freigebbaren Puffer. In den USA bestehen die Anforderungen an das Banken-Kernkapital aus einer gesetzlichen Mindestanforderung, einem teilweise durch einen Stresstest ermittelten Kapitalpuffer und einem Aufschlag für Unternehmen, die für das globale Finanzsystem von Bedeutung sind. Für Investoren wird dadurch viel deutlicher, über welche Überschussmittel Banken verfügen, als bei den Instituten in Europa. | |
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Die Faktenprüfung auf X soll deutlich beschleunigt und breiter verfügbar gemacht werden. Dazu will die Plattform künftig auch Community Notes ermöglichen, die von künstlicher Intelligenz verfasst wurden. Schon bald sollen Entwickler eigene KI-Agenten zur Prüfung einreichen dürfen. Diese Programme verfassen zunächst Testbeiträge im Hintergrund. Erweist sich ihre Arbeit aus Sicht des Unternehmens als hilfreich, werden sie freigeschaltet – und ihre Beiträge erscheinen öffentlich auf X. Das bedeute für X erst einmal weniger Aufwand, “aber am Ende entscheiden Menschen, was hilfreich genug ist, um gezeigt zu werden”, sagte Keith Coleman, Produktchef bei X im Bloomberg-Interview. Meta versucht unterdessen, mit Gehältern in zweistelliger Millionenhöhe KI-Spitzenkräfte abzuwerben. Die aggressive Talentakquise sei jedoch noch lange kein Garant für Erfolg, sagt die ehemalige Open-AI-Vorständin Helen Toner im Bloomberg-Interview. Meta leide unter einem “dysfunktionalen Team” höre man in der Branche. “Die Frage ist, ob dies das Blatt für Meta wenden und das Unternehmen zu einem echten Giganten machen kann”, so Toner. “Das wird schwierig, da hier viel organisatorische Machtpolitik im Spiel ist.” | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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