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Rüstungssektor auf Höhenflug | |
Aus Aktionärssicht ist es ein weiterer guter Tag für den europäischen Rüstungssektor: Der U-Boot-Hersteller Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) – ein Spin-off des Industriekonzerns Thyssenkrupp – hat einen starken Start an der Frankfurter Börse hingelegt. Die TKMS-Aktien eröffneten bei einem Kurs von 60 Euro und kletterten im Verlauf des Vormittags auf bis zu 97,89 Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von rund 6,2 Milliarden Euro und liegt damit deutlich über den zuvor von Bloomberg-Analysten geschätzten 2,7 bis 4 Milliarden Euro. Das starke Debüt unterstreicht das anhaltende Anlegerinteresse an Rüstungsaktien, das durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Aufrüstung in Europa gestützt wird. Obwohl deren Fokus auf Land- und Luftverteidigungssystemen liegt, rechnet TKMS damit, dass das Marktpotenzial seines Geschäfts mit U-Booten, Fregatten und Unterwassersensoren bis 2033 um rund 8 % auf 61 Milliarden Euro wächst. Rüstungstitel sind bereits seit 2022 stark gefragt. Seit Jahresbeginn konnten die Kurse weiter zulegen. So stiegen Rheinmetall-Aktien um rund 180%, der Bloomberg European Defense Index kletterte um fast 79%. Im Rahmen des Spin-offs erhielten Thyssenkrupp-Aktionäre 49% der TKMS-Anteile, während der Konzern die restlichen 51% behält und sich damit die Kontrolle über sein Marinegeschäft sichert. Der Börsengang ist Teil der Strategie von Vorstandschef Miguel López, den Wert bislang schwächelnder Sparten zu heben. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Verena Sepp, Alexander Kell und Stephan Kahl: Streitpunkte, An- und Verkauf, Sparkassen setzen auf KI, Hoffen auf Signale und Pariser Enttäuschungen. | |
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert, dass der Krieg mit Russland entlang der aktuellen Frontlinien eingefroren wird, bevor Friedensverhandlungen beginnen. Dies erklärte er in einem NBC-Interview nach seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Selenskyj betonte, um den Krieg diplomatisch zu beenden, müsse man dort bleiben, wo die Soldaten stünden, und dürfe Russlands Präsident Wladimir Putin nichts Zusätzliches geben. Der beharrte laut der Washington Post in einem langen Telefonat mit Trump weiterhin darauf, dass Kiew die gesamte Region Donezk an Russland abtritt. Putin habe signalisiert, Teile von Cherson und Saporischschja aufzugeben, wenn Russland im Gegenzug Donezk vollständig erhält. Unterdessen hat Trump — kurz bevor die USA und China an den Verhandlungstisch zurückkehren und ein fragiler Handelsfrieden ausläuft — Seltenerdmetalle, Fentanyl und Sojabohnen als die wichtigsten Streitpunkte mit Peking genannt. “Ich möchte nicht, dass sie mit uns das Seltenerd-Spiel spielen”, sagte der Präsident am Sonntag in der Air Force One. Er wolle, dass China “mit dem Fentanyl aufhört” und den Import von Sojabohnen wieder aufnimmt, der in diesem Jahr zum Erliegen gekommen ist. | |
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Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim kauft in Duisburg zu. Für 1,85 Milliarden Euro übernimmt er den Anbieter von Wandbausystemen Xella, der für Marken wie Ytong und Silka bekannt ist. Mit dem Erwerb stärken die Schweizer ihr Angebot außerhalb des Zement-Kerngeschäfts. Holcims Heimatmarkt Europa hat dem Unternehmen zufolge im Bereich Wandbausysteme ein Volumen von mehr als 12 Milliarden Euro und dürfte bis 2030 auf 16 Milliarden Euro anwachsen. Die Holcim-Aktien stiegen in Zürich um bis zu 2%. Auch in der Luxuswelt herrscht Dynamik: Die angeschlagene Gucci-Mutter Kering verkauft ihre Beauty-Sparte an L’Oréal, der Deal wird mit 4 Milliarden Euro bewertet. Es ist die erste Umbaumaßnahme unter Kering-Chef Luca de Meo, der das Ruder im September übernommen hat, und Teil einer langfristig strategischen Allianz. Im Zuge des Deals erhält L’Oréal eine 50-jährige Exklusivlizenz zur Entwicklung von Produkten für die Kering-Marken Bottega Veneta, Balenciaga und McQueen. | |
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Auch die deutschen Sparkassen kommen am Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht vorbei. Das eigene KI-Kompetenzzentrum wurde personell verstärkt, nahezu alle Sparkassen-Mitarbeiter erhalten einen KI-Assistenten und Milliarden von Überweisungen werden von KI auf mögliche Betrugsfälle geprüft. Diese und andere Einsätze lassen sich die Sparkassen viel Geld kosten, wie Andreas Schelling, Chef des zentralen IT-Dienstleisters Finanz Informatik (FI), im Bloomberg-Interview erklärte. “Wir investieren als Finanz Informatik inzwischen jedes Jahr mehrere zehn Millionen Euro in KI”, sagte Schelling. Das ist eine beachtliche Summe, gemessen an den jährlich rund 400 Millionen Euro, die die Sparkassen ihrem IT-Dienstleister als Entwicklungsbudget bereitstellen. Erst im vergangenen Jahr hatte die FI den KI-Spezialisten Web Computing aus Münster übernommen, damals mit rund 50 Mitarbeitern. Inzwischen sind dort über 100 Menschen tätig. Genutzt wird KI laut Schelling derzeit vor allem in drei Bereichen: im selbstgebauten generativen KI-Assistenten S-KIPilot für die Sparkassen-Mitarbeiter, bei der Digitalisierung und der Automatisierung von Prozessen sowie in der Betrugsprävention. | |
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Die Schweizerische Nationalbank will am Donnerstag erstmals eine Zusammenfassung ihrer September-Zinssitzung veröffentlichen und damit tiefere Einblicke in ihre geldpolitischen Überlegungen geben. Mit dem Schritt, der sich an Praktiken anderer großer Zentralbanken orientiert, will die SNB ihre Kommunikation transparenter gestalten — Anleger hoffen auf Hinweise, wie die Notenbank der Frankenstärke begegnen könnte. SNB-Präsident Martin Schlegel bezeichnete das neue Format als nützlich, gleichzeitig dämpften die Verantwortlichen aber Erwartungen an detaillierte Einblicke in interne Diskussionen. Die SNB legt traditionell Wert auf ein geschlossenes Auftreten. Beobachter sehen in der Veröffentlichung den bislang deutlichsten Schritt zu mehr Offenheit. Das Dokument soll jeweils vier Wochen nach jeder vierteljährlichen Zinssitzung erscheinen. Am Devisenmarkt richtet sich der Blick auf mögliche Aussagen zur Währungspolitik. Laut Analysten könnte ein Signal für neue Deviseninterventionen den Franken schwächen, während eine Abkehr von Negativzinsen ihn stützen würde. Unabhängig vom Inhalt gilt die Veröffentlichung als Wendepunkt in der Kommunikationspolitik einer Notenbank, die bisher vor allem durch Diskretion auffiel. | |
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Mit einem Lkw mit Möbelaufzug sind Räuber am Sonntag in den Louvre eingedrungen und haben Teile der französischen Kronjuwelen gestohlen. Eine Saphirkette und Ohrringe aus der Sammlung von Königin Marie-Amélie und Königin Hortense, eine Smaragdkette und ein Paar Smaragdohrhänger von Marie-Louise, ein Diadem von Kaiserin Eugénie — “Schmuckstücke von historischem und unschätzbarem Wert”, wie Innenminister Laurent Nunez sagte. Die Täter hätten “ihre Hausaufgaben gemacht”: Der Einbruch durchs Fenster des ersten Stocks war nach wenigen Minuten vorbei, lediglich die Krone der Kaiserin Eugénie, gefertigt aus 1.354 Diamanten, kam den Räubern bei der Flucht vor den Sicherheitskräften im Hause abhanden. Französische Staatsanleihen stehen zum Start der neuen Handelswoche wieder unter Verkaufsdruck. Die jüngste Erholung endete mit der Entscheidung von S&P vom Freitagabend, die Bonitätsnote des Landes von AA- auf A+ zu senken. Die Ratingagentur sieht in Paris “die schwerste politische Instabilität seit der Gründung der Fünften Republik im Jahr 1958”. Die Herabstufung erhöht das Risiko, dass bestimmte Fonds ihre Frankreichbonds zwangsweise verkaufen müssen. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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