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Was für einen Unterschied vier oder fünf Wochen machen können: Noch Mitte März war der Optimismus groß, dass es mit der deutschen Wirtschaft nach Jahren der Stagnation endlich wieder aufwärts gehen würde — dank der Beschlüsse zu einem neuen Sondervermögen und zur Reform der Schuldenbremse, mit der die voraussichtliche neue Regierung aus CDU/CSU und SPD Hunderte Milliarden Euro in Verteidigung und Infrastruktur investieren will. Von einer Zeitenwende war gar die Rede. Mitte April ist davon nicht mehr viel zu spüren — im Gegenteil: Kaum ein Tag vergeht ohne schlechte Nachrichten. Am Dienstag korrigierte der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für Deutschland nach unten und erwartet für 2025 nur noch Stagnation. Am Mittwoch rutschte der S&P-Einkaufsmanagerindex überraschend unter die Wachstumsschwelle und Bundesbankpräsident Joachim Nagel warnte sogar vor einer Rezession. Am heutigen Donnerstag verzeichneten auch die Ifo-Geschäftserwartungen einen Rücksetzer, wenn auch weniger stark als befürchtet. Grund dafür ist vor allem die erratische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, denn Deutschland gilt als besonders verwundbar. Es liegt nun vor allem an der EU-Kommission, die Verhandlungen mit den USA zu einem guten Abschluss zu bringen. Allerdings wachsen auch die Zweifel, ob die neue Regierung die gravierenden Strukturprobleme des Landes tatsächlich angehen wird. Bundeskanzler in spe Friedrich Merz und seine neue Mannschaft müssen nun beweisen, dass sie es ernst meinen mit einer Politikwende hin zu mehr Wachstum. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Annika Reichelt, Rainer Bürgin, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Doppelter Lichtblick, schwierig, neue Möglichkeiten, schwierige Verhandlungen und schwindende Krypto-Angst. | |
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Drei Wochen nachdem die 25%-Autozölle auf alle US-Importe in Kraft getreten sind, erwägt die US-Regierung informierten Kreisen zufolge, bestimmte Zölle auf die Autoindustrie zu senken. Bereits mit Zöllen belegte Autos und Fahrzeugteile könnten von zusätzlichen Abgaben auf Stahl- und Aluminiumimporte verschont werden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen Bloomberg berichteten. Die Vorschläge und Optionen würden noch geprüft, hieß es. Im Oval Office wurde Trump am Mittwoch gefragt, ob er Änderungen bei den Autozöllen in Erwägung ziehe. Er verneinte dies und deutete gleichzeitig an, dass er die Zölle auf den kanadischen Autosektor sogar erhöhen könnte. “Nein, wir denken nicht darüber nach, aber irgendwann könnten wir sie erhöhen”, sagte Trump. In Europa sind die Autoverkäufe im März zum ersten Mal seit Dezember wieder gestiegen. Die europäische Auto-Lobby Acea vermeldete am Donnerstag einen Anstieg der Neuzulassungen im März gegenüber dem Vorjahr um 2,8% auf 1,42 Millionen Fahrzeuge. Dabei trieb Großbritannien den Anstieg mit einem Plus von 12% an und auch eine robuste E-Auto-Nachfrage konnte schwächere Verkäufe in Deutschland und Frankreich ausgleichen. | |
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Mit Blick auf Trumps Zollagenda haben heute zwei europäische Pharmariesen angekündigt, Maßnahmen zum Schutz ihres Geschäfts zu prüfen. Roche verlagert die Produktion einiger Pharmazeutika in die USA. Sanofi erwägt, die Investments jenseits des Atlantiks auszuweiten. Die Franzosen erwirtschaften in den USA fast die Hälfte des Konzernumsatzes. Nestlé indessen scheint in der Kosten-Zwickmühle gefangen. Der Quartalsumsatz stieg knapp 3%, Schub kam jedoch hauptsächlich von Preiserhöhungen, mit denen der Lebensmittelriese die Teuerung bei Kaffee und Kakao ausgleicht. Allerdings müsse dabei “die Reaktion der Verbraucher in einem wettbewerbsintensiven Umfeld” berücksichtigt werden, erklärte Konzernchef Laurent Freixe. “Es ist richtig, auf die schwache Verbraucherstimmung hinzuweisen, und zwar nicht nur in den USA, sondern überall.” Mit Blick auf die Zölle seien nur die direkten Auswirkungen klar, nicht jedoch die Effekte auf Kunden, Währungen und Rohstoffpreise. Trotz wachsender konjunktureller Unsicherheit hat Adidas die Gewinnerwartungen übertroffen, dank florierender Nachfrage nach Retro-Sneakern. Kaum noch gefragt indessen sind die Abnehmhilfen von WeightWatchers. Weil viele lieber zu Mitteln wie Ozempic greifen, wird nun am Insolvenzantrag gefeilt. | |
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Es sei an der Zeit, dass die DWS einen Konkurrenten übernehme, ließ Vorstandschef Stefan Hoops im Interview mit Bloomberg verlauten. Das Unternehmen verfüge über “genug Überschusskapital” für größere Deals. Damit würde sich Deutschlands größter Vermögensverwalter in die europäische Konsolidierungswelle einbringen — angesichts der starken Nachfrage nach kostengünstigen ETFs stehen Vermögensverwalter unter Druck, sich zu vergrößern. Eine neue Chance sieht die DWS auch im Bereich Rüstung. Hoops zufolge hebt sie die Beschränkungen auf, die eine Reihe ihrer Fonds daran hinderten, Rüstungswerte zu halten. Dieser Schritt habe das Potenzial, “Hunderte von Milliarden” Euro für Zuweisungen von der deutschen Fondsbranche an Waffenhersteller freizusetzen, so der CEO. Jenseits des Rheins erzielten die Aktienhändler der BNP Paribas im ersten Quartal ein Rekordergebnis. Dennoch musste die französischen Bank einen Gewinnrückgang hinnehmen. Grund: Die Kosten stiegen im Jahresvergleich um 4%. Im Rennen um Größe in der Vermögensverwaltung hatte das Pariser Geldhaus vergangenes Jahr die Fondssparte von AXA erworben. | |
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Trump hat den Druck auf Wolodymyr Selenskyj erhöht, ein Friedensabkommen zu akzeptieren. Dem ukrainischen Präsidenten warf er vor, den bereits im vierten Jahr andauernden Krieg zu verlängern. Mit Russland gebe es bereits eine Einigung, die Verhandlungen mit Selenskyj seien jedoch “schwieriger” als erwartet, sagte Trump gestern. Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten versuchen indessen, Trumps Eile in Bezug auf ein Abkommen zu bremsen — sie befürchten, dass dies die ukrainische und europäische Sicherheit gefährden könnte. Die öffentlich vorgetragene Weigerung Selenskyjs, die russische Souveränität über die Krim anzuerkennen, mache es schwierig, den Krieg zu beenden und würde “nichts anderes bewirken, als das Killing Field zu verlängern”, so Trump. Russland hat die Ukraine in der Nacht mit 70 Raketen und 145 Drohnen angegriffen und dabei mindestens neun Menschen in der Hauptstadt getötet. Mehr als 70 wurden verletzt. Weitere Verletzte gab es in der Region Charkiw und in Saporischschja. Ein mögliches Treffen mit Selenskyj am Rande der Beisetzung von Papst Franziskus an diesem Wochenende in Rom ließ Trump offen. | |
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Die Bitcoin-Erholung werde derzeit von zwei wichtigen Faktoren unterstützt, schrieb Nour Al Ali gestern im Bloomberg Markets Live Blog. Erstens gebe es nach Trumps Kommentaren zur Unabhängigkeit der Fed und zum Handel allgemein wieder mehr Dynamik bei Kryptowährungen. Der zweite Grund sei das wiedererwachte Interesse institutioneller Anleger. Wenig Wunder also, dass im deutschen Sparkassensektor der Widerstand gegen mögliche Angebote rund um den Kryptohandel bröckelt. Nachdem Gremien der Gruppe vor rund drei Jahren die Empfehlung ausgegeben hatten, Abstand von Bitcoin & Co. zu nehmen, fordert jetzt der bayerische Sparkassenpräsident Matthias Dießl zu Offenheit bei diesem Thema auf. “Wir sollten Kunden auch bei den Sparkassen die Möglichkeit zum Handel von Kryptowährungen anbieten”, sagte er in einem Interview mit Bloomberg. Auch in anderen Ecken des Sparkassensektors hatte sich zuletzt ein Umdenken angedeutet, etwa bei der LBBW. Die Genobanken sind bei dem Thema derweil schon recht weit vorangekommen. Sie hatten in den vergangenen Jahren Vorbereitung für eine Kryptoangebot getroffen, das nun bereits in diesem Sommer starten soll. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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