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Geld für Know-how

Nachdem der US-Kooperationspartner des Volkswagen-Konzerns im Mai vereinbarte Eckpunkte erreicht hat, wird heute eine zweite Zahlung der Wolfsburger in Höhe von einer Milliarde Dollar fällig.

Eine erste Investition von einer Milliarde Dollar in Form einer Wandelanleihe wurde bereits im vergangenen Jahr getätigt, nachdem Volkswagen-CEO Oliver Blume die Kooperation mit dem Elektro-Startup aus Irvine in Kalifornien verkündet hatte.

Ein Rivian R1S. Foto: David Paul Morris/Bloomberg

Die Technologie von Rivian spielt für Europas größten Autohersteller eine wichtige Rolle, um nach jahrelangen Problemen in der hauseigenen Softwareentwicklung in einem strategisch enorm wichtigen Feld endlich konkurrenzfähig zu werden. Verzögerungen in der Entwicklung hatten Modellanläufe bei der Kernmarke VW, Audi und Porsche durcheinandergebracht.

Aktuell hält Volkswagen einen Anteil von etwas mehr als 8% an Rivian und ist damit zweitgrößter Aktionär hinter Amazon mit knapp 14%. Die zusätzlichen Investitionen werden Rivian dabei helfen, die Produktion und Markteinführung des R2-Modells im kommenden Jahr zu finanzieren.

Die ersten VW-Modelle mit einer gemeinsam entwickelten Elektronikarchitektur sollen ab 2027 folgen. Den Anfang könnte der vollelektrische Kleinwagen ID.1 mit einem Preis von etwa 20.000 Euro machen.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Stephan Kahl: Gedämpfter Optimismus, Ansichtssache, Waffen hui oder pfui?, exklusiver Club und was diese Woche wichtig ist.

Gedämpfter Optimismus

Während Mitte des Monats noch mancher fürchtete, dass sich Israels Krieg gegen den Iran zu einem Flächenbrand ausweiten könnte, herrscht nun zum Glück weiterhin Waffenstillstand. Der Dax nähert sich — nach seiner Korrektur — wieder dem Rekordhoch aus der ersten Woche des heute endenden Monats. Im Mittagshandel notiert das Frankfurter Börsenbarometer indessen elanlos nahe des Schlussniveaus vom Mai, schrumpft doch zusehends die Zeit, die der EU und den anderen großen Volkswirtschaften der Welt im Handelspoker mit Washington bleibt. Ohne Einigung drohen drastische Zollerhöhungen, die der Wirtschaft zusetzen würden und einiges an Handlungsdruck seitens der Notenbanken nach sich zögen. Frankreichs Finanzminister demonstrierte gerade Optimismus, dass Brüssel bis zum 9. Juli doch noch eine Einigung zustande bringt. Indessen polterte Donald Trump gerade wieder, diesmal mit Blick auf die Handelsüberschüsse Nippons: “Sie nehmen unsere Autos nicht, nicht wahr? Und trotzdem importieren wir Millionen und Abermillionen ihrer Fahrzeuge in die USA. Das ist nicht fair.” Gebe es keinen Deal, das Ungleichgewicht zu ändern, will er die Daumenschrauben ansetzen.

Ansichtssache

US-Kleinanleger stoßen derzeit verstärkt ihre Goldbarren und -münzen ab, während Investoren in Asien weiter auf das Edelmetall setzen – ein Zeichen divergierender Einschätzungen der wirtschaftlichen und geopolitischen Lage auf beiden Seiten des Globus. Die Verkaufswelle in den USA steht im Kontrast zu anhaltenden Käufen institutioneller Investoren, Zentralbanken und asiatischer Privatanleger. Während sich US-Käufer nach einer starken Goldrally in den vergangenen zwei Jahren vermehrt zur Gewinnmitnahme entscheiden, bleibt Gold in Asien ein bevorzugtes Mittel zur Absicherung gegen Risiken. Der Markt in den USA ist derart überversorgt, dass Händler ihre Aufschläge auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gesenkt haben. Angesichts andauernder Verhandlungen im US-Senat über das 4,5 Billionen Dollar schwere Steuerpaket von Präsident Trump und gestützt durch einen Rückgang des Dollars erholt sich Gold am Montag nach zwei Verlustwochen. Zudem bleiben nur noch zehn Tage bis zur geplanten Wiedereinführung länderspezifischer Zölle in den USA. Gold ist in diesem Jahr um etwa ein Viertel gestiegen und notiert derzeit rund 210 Dollar unter dem Rekordwert vom April. Auch Silber, Platin und Palladium legen zu.

Waffen hui oder pfui?

Waffen und Nachhaltigkeit — passt das zusammen? Deutsche Fondsgesellschaften finden bei dieser Frage keinen einheitlichen Kurs. Während DWS und Allianz Global Investors einige ihrer nachhaltigen Fonds angesichts der geopolitischen Lage teilweise für Investitionen in Rüstung geöffnet haben, halten Anbieter wie Pax-Bank, DekaBank und Union Investment an ihrem Waffen-Bann in solchen Fonds fest. Waffen seien nicht nachhaltig, erklärte jetzt Tommy Piemonte, Engagement-Manager von Pax, in einem Interview mit Bloomberg und bestätigte damit den Kurs seines Instituts. Einigen konnten sich hingegen die BBBank und die PSD Bank Berlin-Brandenburg — und zwar auf eine Fusion. Die Vertreter beider Seiten stimmten dem Deal zu. Das neu geformte Institut ist mit seiner Bilanzssumme von rund 22 Milliarden Euro die Nummer zwei unter den genossenschaftlichen Primärbanken in Deutschland. Nur die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, auch bekannt als ApoBank, ist mit 52 Milliarden Euro größer. 

Exklusiver Club

Viele von ihnen gibt es nicht, aber Roger Federer gehört jetzt dazu: Der Schweizer Tennis-Superstar — der zwischen 2003 und 2018 insgesamt 20 Grand-Slam-Titel gewann und seine 24-jährige Profikarriere 2022 beendete — ist in den exklusiven Kreis der Sport-Milliardäre eingetreten. Laut dem Bloomberg Billionaires Index beläuft sich Federers Nettovermögen auf etwa 1,3 Milliarden Dollar — womit er sich hinter Michael Jordan (geschätzt 3,5 Milliarden Dollar) und Tiger Woods (ca. 1,36 Milliarden Dollar im Jahr 2024) einreiht. Insgesamt kam er auf rund 112 Millionen Euro an Preisgeldern — der Großteil seines Vermögens stammt jedoch aus einer Reihe von lukrativen Werbeverträgen und einer klugen Investition in eine Schweizer Sneaker-Marke. “Federer ist völlig skandalfrei. Er sagt nie etwas Falsches”, sagte Sportanalyst Bob Dorfman. “In Sachen Marktfähigkeit ist er einer der besten Tennisspieler aller Zeiten.” Sein profitabelstes Geschäft war eine Beteiligung an der Schweizer Sportschuhmarke On. Diese ist heute rund 17 Milliarden Dollar wert — was Federers Anteil laut dem Bloomberg-Vermögensindex auf mindestens 500 Millionen Dollar taxiert.

Was diese Woche wichtig ist

Die EZB unternimmt diese Woche ihren alljährlichen Ausflug ins portugiesische Sintra. Mit Wissenschaftlern und Volkswirten aus dem Privatsektor wird sie über drei Tage die drängenden Themen unserer Zeit diskutieren. Präsidentin Christine Lagarde eröffnet die Veranstaltung am Montagabend, ein weiteres Highlight ist ihr Zusammentreffen mit Fed-Chef Jerome Powell und den Notenbank-Gouverneuren aus Großbritannien, Japan und Südkorea auf einem Panel am Dienstagnachmittag. Top-Thema dabei dürften Trumps Zölle sein. Am Dienstag folgen die Inflationszahlen für die Eurozone. Wahrscheinlich ist dabei eine Beschleunigung auf etwa 2%, nachdem am Freitag bereits die Daten für Frankreich sowie Spanien veröffentlicht wurden. Grund zur Sorge unter den EZB-Räten dürfte das also nicht sein, zumal Italien heute leicht unter den Erwartungen blieb. Auf der Konjunkturfront kommen am Donnerstag der monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA, und am Freitag der Auftragseingang in der deutschen Industrie. Auch hier stehen vor allem die Auswirkungen der US-Zölle im Mittelpunkt. 

Sehen Sie hier unsere Video-Wochenvorschau auf die wichtigsten Wirtschaftsdaten.

Was sonst noch so passiert ist:

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